Heute dreht sich alles um unsere Angebote für Schulklassen! Neben den historischen Themen blicken wir in der Ausstellung auch auf die Situation der Textilindustrie und des Konsums heute. Als außerschulischer Lernort versuchen wir mit unserem Schulprogramm, einen altersgerechten Fokus auf die Ziele der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) zu legen.
Der Workshop für die 4.-7. Klasse beschäftigt sich mit den grundlegenden Dingen des Stoffs: Herkunft und Produktion. In »Vom Schaf bis zum Hemd« wird der lange Weg vom Rohstoff zum Textil betrachtet. Natürlich nicht nur theoretisch: Anfassen, Testen, Ausprobieren ist hier das Stichwort.
Mit Kardier-Bürste und Handspindel in der Hand, dürfen die Schüler:innen probieren, wie aus Schaflocken spinnbare Wolle wird und wie aufwändig die Garnherstellung im Mittelalter war. Es geht dabei nicht darum, ein perfektes Endprodukt zu erstellen, sondern das spielerische Erleben steht im Vordergrund. Als letzten Schritt kreieren die Schüler:innen mithilfe von kleinen, papiernen Webrahmen und bunter Wolle so ihr eigenes kleines Stück Stoff. Die so entstandenen kleinen Stoffstücke sind einzeln oder alle zusammengefügt eine schöne Erinnerung.
Um allen Schüler:innen bei diesem praktischen Teil gerecht zu werden, wird die Klasse vorab in zwei Gruppen aufgeteilt. Während die eine Gruppe kardiert, spinnt und webt, geht es für die andere Gruppe mit Quizbögen ausgestattet eigenständig durch die Ausstellung. So wird nicht nur die Selbstständigkeit, sondern auch Textverständnis, Informationsabruf und Umgang mit Medien geübt. Die Lösungen für die Quizfragen sind überall in der Ausstellung zu finden. Falls es zu knifflig wird, ist immer eine:r unserer Besucherbetreuer:innen als Hilfe dabei.
Für die Klassen ab der Stufe 8 dreht sich bei »Deine Kleidung, deine Entscheidung?« alles um unseren heutigen Kleidungskonsum und welche Macht wir als Konsument:innen im textilen Sektor haben. Lieferketten, Produktionsbedingungen und nachhaltige Mode sind Fokus der Diskussionsrunde. In Kleingruppen erarbeiten die Schüler:innen eine Position entlang der textilen Lieferkette, schlüpfen in die Rolle von Konsument:in, Näher:in und Modemarke. Jede:r mit anderen Ansichten und Berührungspunkten. Geleitet von einer Moderation treffen sie in einer sogenannten Fishbowl aufeinander und dürfen aus ihren Rollen heraus argumentieren und diskutieren. Wie betrifft sie ein Lieferkettengesetz? Woher kommt ihre Kleidung? Was würden existenzsichernde Löhne verändern? Welche Rolle spielt man selbst in der Lieferkette und können die Entscheidungen einzelner Personen etwas ändern?
Besonders freut es uns, dass das EHM die Workshops und Führungen für Schulklassen in »Guter Stoff« seit dem 01.01.2023 kostenfrei anbieten kann.
Lehrkräfte können sich das ganze Schulprogramm hier anschauen.