Montag – Sonntag 10.00 – 18.00 Uhr
(außer 15. Juni und 24. Dezember)
Der letzte Einlass ist eine Stunde vor Schließung, um 17.00 Uhr.
Da es sich um eine Sonderausstellung im Europäischen Hansemuseum Lübeck handelt, erhaltet Ihr weitere Informationen HIER.
Europäisches Hansemuseum
Lübeck gGmbH
An der Untertrave 1
23552 Lübeck
Produktion #02
Bereits in der Zeit der Hanse entwickelt sich die Textilherstellung zu einer vorindustriellen, arbeitsteiligen Massenproduktion. Die Färbereien sind hoch spezialisiert auf bestimmte Materialien (Wolle, Leinen oder Seide) oder Farben. Ihre Tätigkeit ist streng reglementiert. Für Rot oder Blau sind etwa eigene Gewerbe zuständig. Dabei dürfen Rotfärber:innen auch gelbe und weiße Töne erzeugen, Blaufärber:innen verarbeiten auch schwarze und grüne Farben.
Den Färbereien stehen zahlreiche Färbemittel zur Verfügung, die vor allem aus Pflanzen gewonnen werden. Krapp, Färberwau und Färberwaid werden in vielen Gebieten Europas angebaut. Hauptanbaugebiete von Krapp sind beispielsweise einige niederländische Provinzen.
Farbenvielfalt, die wir heute einfach so hinnehmen, ist im Mittelalter eine teure Angelegenheit. Die Erzeugung der Farbe macht einen großen Teil der Herstellungskosten aus. Schwarz oder Grün, erzeugt durch mehrfaches Färben, steigert die Kosten eines ungefärbten Stoffes um 15 %. Ein weißes flämisches Tuch mit Kermes zu färben verdoppelt dessen Produktionskosten nahezu.
Im 16. Jahrhundert werden mit dem zunehmenden Handel nach Übersee auch andere Farbstoffe wie Brasilholz für Rot oder Indigoblau in Europa verfügbar. Ende des 19. Jahrhunderts entsteht aufgrund neuer Erkenntnisse der naturwissenschaftlichen Forschung eine chemische Farbindustrie in Deutschland, die Naturfarbstoffe ersetzt oder kostengünstig synthetisiert. Heute wird fast unsere gesamte Kleidung synthetisch gefärbt.
Meister von Edward IV. (zugeschrieben): Färber bei der Arbeit (1482). Miniatur auf Pergament. Maße: 47 × 33 cm (Blatt). In: Bartholomäus Anglicus: Livre de proprietez de choses. The British Library, London. BL Royal MS 15 E III, f. 269. Public Domain, via Wikimedia Commons.
Flandrische Rotfärber bei ihrer Arbeit
Europäisches Hansemuseum
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Täglich 10.00–18.00 Uhr
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