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Produktion #04

Arbeitskampf
      im Mittelalter

Ein Vertrag aus der Hansezeit

Dieser Vertrag aus dem Mittelalter veranschaulicht die Dynamik zwischen Verlegern und Produzenten.

Dass in der Textilindustrie oftmals Löhne gezahlt werden, welche den Arbeitenden und ihren Familien kaum zum Überleben reichen, ist kein modernes Phänomen. Die Tuchmachergesellen in Speyer wehren sich im Jahr 1351 gegen ihre als ungerecht empfundene Bezahlung, indem sie die Arbeit verweigern. Der dadurch verursachte Produktionseinbruch zwingt die Zunftmeister, mit ihren Gesellen über höhere Löhne zu verhandeln. Streik wird zu einem Kampfmittel für Lohngerechtigkeit – und ist es bis heute geblieben.

»Wir, die Zunftmeister und Mitglieder der Tuchmacherzunft zu Speyer machen öffentlich bekannt, dass wir den Streit zwischen uns und den Weberknechten beigelegt haben. Diese hatten sich über zu geringe Löhne, welche ihre Existenz nicht sichern, beschwert und hatten deswegen die Arbeit verlassen …«

Vertrag zwischen Zunftmeistern und Zunft der Tucher zu Speyer vom 31. Oktober 1351. Pergament, angehängtes Siegel in Holzkapsel. Stadt Speyer, Kulturelles Erbe – Stadtarchiv, 1 U 0275.

Lohnvertrag zwischen Meistern und Gesellen.