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Produktion #05

Gute Schere
      Guter Stoff

Ein Werkzeug aus der Hansezeit

In dem langen Produktionsprozess für Wolltuch folgt auf das Weben oft die Veredlung: das Verfilzen des Stoffes durch Walken und das anschließende Scheren. Die Tuchscherer kratzten aus dem gewalkten und dadurch verfilzten Wolltuch mit zackigen Natur-Disteln oder Handkarden die oberen lockeren Fasern eines Wolltuches aus dem Filz. Diese werden mit einer Tuchschere auf eine gleichmäßige Länge zurückgeschnitten. So erhält das Tuch eine ebene und dichte Oberfläche, es wird wind- und wasserdicht. Die Tuchschere gibt es schon lange; bei den Römern war die Technik des Tuchscherens bereis entwickelt. Eine Tuchschere konnte 18-20 kg wiegen. Zur Pflege gab es etwa in Dinkelsbühl ein eigenes Schleifhaus. Erst im 19. Jahrhundert wird die Arbeit mit der Tuchschere durch Maschinen ersetzt.

Anonymous: Schneider Hans Fruman (1446). Lavierte Federzeichnung. Maße: 27,6 × 18,8 cm. In: Hausbuch der Mendelschen Zwölfbrüderstiftung, Band I (14261549). Stadtbibliothek im Bildungscampus Nürnberg. Amb. 317.2°, f. 67v.

Der Tuchscherer bringt mit einer Tuchschere den Flor des Stoffes auf eine einheitliche Höhe. Erst im 19. Jahrhundert erleichtern Schermaschinen die schwere und anstrengende Arbeit.

Tuchschere
Haus der Geschichte Dinkelsbühl – von Krieg und Frieden (Deutschland)
17. Jahrhundert
Schmiedeeisen